Wir Menschen beeinflussen uns gegenseitig Tag für Tag. Unsere Kinder sind für diesen Einfluss hochsensibel. Sie wollen Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen, (re)agieren, sie nachahmen. Kinder versuchen, Verhalten einzuordnen und unterbewusst ein eigenes Verhaltensmuster aufzubauen, was letztlich ihren einzigartigen und sozialen Charakter mitformt.
Daher hat auch das Verhalten aller Mitarbeiter*innen in der Kinderkrippe Backstube großen Einfluss auf jedes der Kinder. Die Erzieher*innen üben, in ihrem täglichen Handeln, stets eine Vorbildfunktion den Kindern und Praktikant*innen gegenüber aus. Durch eine klare und offen transportierte Verhaltensstruktur der Erzieher*innen werden die Kinder durch ihren Krippentag geleitet. Für eine gut gelingende und abgestimmte Zusammenarbeit der Mitarbeiter*innen untereinander werden gemeinsam regelmäßige Absprachen getroffen und eingehalten.
Auch der Umgang mit gleich- und ähnlichaltrigen Kindern stellt die Kinder täglich vor neue Herausforderungen. Es kommt zu neuen oder alten Konfliktsituationen, Machtkämpfen und anderen Auseinandersetzungen. Die Kinder werden damit konfrontiert, abwarten zu müssen, auf andere Rücksicht zu nehmen und Spielsachen zu teilen. Dabei sollen sie einen gerechten Umgang mit Gleichaltrigen und Erwachsenen erlernen, ohne eingeschränkt zu werden.
Wir halten es nicht immer für sinnvoll, sofort einzugreifen, da die Kinder die Möglichkeit geboten bekommen sollen mit schrittweise gegebenen Hilfestellungen selbst einen passenden Weg der Problemlösung zu finden. Hierbei werden die jeweilige Situation und die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt. Wichtig ist uns in allen Situationen vor allem die Förderung und das Loben von individuellen Stärken und positivem Verhalten der Backstuben-Kinder. Negatives Verhalten wie Beißen, Schubsen oder Ähnliches ist in diesem Alter eine Ausdrucksweise und nicht zwangsläufig aggressiver Natur. Die Erzieher*innen gehen individuell auf solche Situationen ein und stehen allen Beteiligten tröstend bei.
Kinder ab einem Alter von einem Jahr fangen an, ihre Grenzen abzustecken. Das ist vollkommen natürlich und sehr wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Das Wichtige daran ist uns jedoch, ihnen neben den Freiräumen auch klare Grenzen aufzuzeigen. Dem kommen die Erzieher*innen auf eine liebevolle, aber konsequente Weise nach.
Genauso bedeutsam sind die fröhlichen, witzigen, liebevollen und hilfsbereiten Begegnungen der Kinder miteinander und untereinander. Kinder lernen durch das Erleben eigener Erfahrungen effektiver. Die Erzieher*innen bieten ihnen den Raum, um sich – miteinander – entfalten und entwickeln zu können.